Lesung Jenny Erpenbeck und Ulrich Peltzer

Deutscher Buchpreis 2015: Zwei Preisanwärter lesen in der Stadt- und Landesbibliothek - Jenny Erpenbeck und Ulrich Peltzer

Wie jedes Jahr kurz vor der Frankfurter Buchmesse wird es spannend, wer den Deutschen Buchpreis erhält. Auf der Shortlist stehen neben vier anderen Büchern die Romane von Jenny Erpenbeck und Ulrich Peltzer – mit zwei hochaktuellen Themen.

Beide werden im Oktober und November zu Gast in der Stadt- und Landesbibliothek sein.

08. Oktober, 19 Uhr

Zunächst stellt Jenny Erpenbeck am Donnerstag, 08. Oktober um 19 Uhr ihren neuen Roman „Gehen, ging, gegangen“ vor, der ein großes politisches Thema aufgreift und brandaktuell Bezüge zu Asylsuchenden herstellt. Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist?
Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt hat? Wer trägt das Erbe weiter? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. Und plötzlich schaut diese Welt ihn an, den Bewohner des alten Europas, und weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist.

Zur Autorin
Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. 1999 debütierte sie mit der Novelle Geschichte vom alten Kind, der weitere literarische Veröffentlichungen folgten, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihr zuletzt erschie-nener Roman "Aller Tage Abend" wurde von Lesern und Kritik gleichsam gefeiert und vielfach ausgezeichnet.

In Kooperation mit Wist – Literaturladen

15. November, 17 Uhr

Zu diesem Zeitpunkt ist der Buchpreis schon vergeben, und vielleicht ist er dann der neue, glückliche Gewinner: Ulrich Peltzer.

Er eröffnet den diesjährigen Lesemarathon Berlin-Brandenburg auf Einladung des Deutschen Börsenvereins am Sonntag, 15. November um 17 Uhr. Ulrich Peltzer hat einen großen Zeitroman geschrieben. Was hält unsere undurchschaubare Welt zusammen: Träume, Geldströme, Gott oder der Teufel? Im 20. Jahrhundert diskutierten, lebten und kämpften junge Menschen an amerikanischen Universitäten, in Frankfurt und Moskau für eine gerechte Ordnung, für eine bessere Zukunft. Doch die Utopien sind in Terror umgeschlagen. Wir leben in einer radikal kapitalistischen Welt, unsere Gegenwart scheint undurchschaubar. Was ist aus unseren Utopien, Sehnsüchten und Träumen geworden? Was heißt es heute in dieser Welt, gut zu leben? Was wäre das bessere Leben? Ein philosophischer Roman, ein metaphysischer Thriller über das 21. Jahrhundert und die Gespenster der Vergangenheit.

Zum Autor

Ulrich Peltzer, geboren 1956 in Krefeld, studierte Philosophie und Psychologie in Berlin, wo er seit 1975 lebt. Er veröffentlichte bisher fünf Romane sowie die Frankfurter Poetikvorlesungen ›Angefangen wird mittendrin‹ (2011). Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Preis der SWR-Bestenliste, dem Berliner Literaturpreis und dem Heinrich-Böll-Preis.

In Kooperation mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Berlin-Brandenburg

Weitere Informationen und Anmeldungen unter www.bibliothek.potsdam.de